HISTORIE

1948: Berlin ist in Folge des Krieges geteilt, eine 4-Sektoren-Stadt. Die neue Weltordnung nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges macht Berlin zu einem Brennglas historischer Entwicklungen und seine Bevölkerung zum Spielball der Weltmächte. In nur wenigen Wochen überwerfen sich die tagespolitischen Ereignisse. Auf Marshall-Plan und Währungsreform in den westlichen Besatzungszonen reagiert die sowjetische Seite mit eigener Währung und schließlich mit der Blockade West-Berlins. Eine Versorgung der Stadt mit lebensnotwendigen Gütern über Land- und Wasserwege ist jetzt nicht mehr möglich. Einzig die Luftkorridore, seit 1946 vertraglich geregelt, bleiben frei. Um eine direkte militärische Konfrontation zu vermeiden, entscheiden die westalliierten Mächte (USA, Australien, Groß-Britannien, Frankreich, Kanada, Neuseeland und Südafrika) West-Berlin über eine Luftbrücke zu versorgen.

So werden in den elf Monaten der Blockade in fast 230.000 Flügen über 2,1 Millionen Tonnen Waren eingeflogen – nach Tempelhof, Gatow und Tegel. Am Ostersonntag 1949 werden auf dem Tempelhofer Feld mehr als 1.000 Flugbewegungen gezählt. Alle drei Luftkorridore sind an diesem Tag in fünf Höhen gestaffelt, einer Autobahn gleich. Hand in Hand arbeiten ehemalige Feinde daran, Berlin in einer nie dagewesenen logistischen und technischen Leistung zu helfen. Insgesamt sind bis 78 Opfer zu zählen, als am 12. Mai 1949 die sowjetische Militäradministration die Blockade offiziell beendete.